heimatzunft | heimatpfleger


Jetz, Moler mol!
Un Schriber, schrib! –
Der Malerpoet Eugen Falk-Breitenbach



Ausstellung zu Leben und Werk des Schwarzwaldmalers und Mundartdichters
Eugen Falk-Breitenbach (1903-1979) in Hausach / Kinzigtal
 

Die Stadt Hausach im Kinzigtal eröffnet am Samstag, 21. August 2004 in der ehemaligen Bahnmeisterei (Eisenbahnstr. 9) eine Ausstellung zum Leben und Werk des Landschaftsmalers und Mundartdichters Eugen Falk-Breitenbach (1903–1979). Sein malerisches Werk steht in der Tradition der berühmten Gutacher Malerkolonie. Seine Texte orientieren sich an den Schrullen und Originalen eines Johann Peter Hebels oder Heinrich Hansjakobs. Eugen Falk-Breitenbachs Entwicklung in den Jahren 1926 bis 1955 ist als beispielhaft für künstlerisches Schaffen in Verbindung mit einer starken Heimatverbundenheit anzusehen. Sein vielseitiges Engagement für Bräuche, Mundart, Naturschutz und Denkmalpflege führten ihn unter anderem mit Persönlichkeiten wie dem ersten badischen Staatspräsidenten Leo Wohleb oder dem Schwarzwaldhausforscher Hermann Schilli zusammen.
Besonders hervorzuheben sind Falk-Breitenbachs Bemühungen um den Bollenhut. Dessen Renaissance nach dem Zweiten Weltkrieg ist im Wesentlichen auf ihn und seine Frau Emma Armbruster zurückzuführen. Zudem gehörte er zu den Begründern der Muettersproch-Gsellschaft.
Auf wissenschaftlicher Grundlage wird eine niveauvolle, auch kritische und vor allem überregional angelegte Ausstellung erstellt, deren museumspädagogisches Konzept auf Schulklassen aller Altersstufen ausgerichtet sein soll. Belegt durch eine Fülle von Originaldokumenten gerät auch das parteipolitische Handeln des Künstlers in den Jahren 1933 bis 1935 und von 1944 bis 1945 in den Blickpunkt. Insgesamt geht es darum, die vielfältigen Facetten dieser ungewöhnlichen Persönlichkeit zu beleuchten, die in der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders versucht, etwas von der Einmaligkeit des lokalen Brauchtums und der ererbten Identität festzuhalten. Eine Persönlichkeit, die nicht engstirnig denkt, aber zutiefst bäuerlich-erdnah und die bereits vor 50 Jahren warnte, dass man sich selbst im Geschwindigkeitsrausch der stromlinienförmigen Wohlstandsgesellschaft verlieren könne.
Nach Voranmeldung können nicht nur Führungen gebucht, sondern auch das kuriose Atelierhaus Falk-Breitenbachs – seit seinem Tod unverändert – besichtigt werden.
 

Ausstellungsdauer
Samstag, 21. August bis Samstag, 6. November 2004
 

Ausstellungsort
Ehemalige Bahnmeisterei in Hausach (Eisenbahnstr. 9), Nähe Bahnhof
 

Öffnungszeiten:
Freitags 14.30 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 17 Uhr
sowie jederzeit nach Vereinbarung
Eintrittspreise
normaler Eintritt: 2,50 Euro, ermäßigt: 1,50 Euro
Gruppe: 2,00 Euro pro Person
Führungen: zusätzlich 1,00 Euro pro Person
Kontakt und Führungsanfragen
Kultur- und Tourismusbüro der Stadt Hausach
Hauptstr. 34
77756 Hausach
Tel. 07831 / 79-75
E-Mail: tourist-info[at]hausach.de
www.hausach.de
 

Rahmenprogramm
Das Rahmenprogramm findet im Museum „Molerhiisli“ (Wohnhaus Eugen Falk-Breitenbachs) in Hausach, Breitenbachstr. 36, statt.
 

Mittwoch, 6. Oktober 2004, 19 Uhr
(in Zusammenarbeit mit der vhs Ortenau)
Traditionsbewahrer oder heimattrunkener Mitläufer?
Vortrag mit anschließender Diskussionsrunde
Referentin: Dr. Anja Rudolf
 

Samstag, 16. Oktober 2004, 20 Uhr
Dia-Vortrag über Eugen Falk-Breitenbach (1903–1979)
mit musikalischer Umrahmung
Referent: Ansgar Barth
 

Freitag, 29. Oktober 2004, 20 Uhr
SWR-Redakteur Willi Keller erzählt alemannische Sagen
(auf Hochdeutsch) mit Musikbegleitung
 

Freitag, 5. November 2004, 20 Uhr, Finissage
Abend der Muettersproch-Gsellschaft mit Lesung aus Werken Eugen
Falk-Breitenbachs sowie einem Kurzvortrag von Wendelinus Wurth zum Thema „Mundartdichtung“
 
Seitenanfang