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Ohne musische Erziehung
kein Kinderland


 
Landesmusikrat fordert mehr qualifiziertes Gewicht


Ohne mehr musische Erziehung bleibt nach Auffassung des Landesmusikrates das von Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) ausgerufene Kinderland Baden-Württemberg „ein frommer Wunsch“. Der Präsident des Landesmusikrates, Wolfgang Gönnenwein, sagte am Donnerstag in Stuttgart, zwar würden Jugendliche aus dem Südweststaat bei Musikwettbewerben immer noch überdurchschnittlich viele Preise einfahren, „aber wir zehren schon länger von der Substanz“. Gönnenwein fügte hinzu: „Viele Grundschullehrer sind heute vom Notenlesen und Singen weit entfernt“„.
Der Präsident des Landesmusikrates, der 1,6 Millionen Mitglieder vertritt, appellierte an die Landesregierung, dafür zu sorgen, dass die Musik- und Kunsterziehung wieder mehr qualifiziertes Gewicht erhält. Vor allem im Vorschulbereich müsse mehr getan werden. Wenn die Landesregierung ihre Pläne für das Kinderland wirklich umsetzen wolle, dann müsse beim Ausbau der Ganztagesschulen auf eine enge Zusammenarbeit von Kindergärten und Schulen mit den Musikschulen geachtet werden. Musische Erziehung müsse ab dem dritten oder vierten Lebensjahr beginnen, sagte er. „Hier haben wir landauf, landab Defizite und Chaos. So kann sich das Kinderland Baden-Württemberg nicht realisieren", sagte Gönnenwein.
Gönnenwein fügte hinzu: „Aus musisch gebildeten Kindern werden kreative und sensible Erwachsene. Und genau die brauchen wir, um Deutschland nicht mehr ins Hintertreffen geraten zu lassen“. Mit der bloßen Vermittlung von Fakten laufe die Gesellschaft Gefahr, 2kalte, selbstverliebte Technokraten heranzuzuiehen.“ (dpa)

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